Super. Jetzt sieht man auch beim Markenwert, wie uns die GAFA Economy beschäftigt.

Launige Worte zum Einstieg: Bob Dylan bekommt den Literaturnobelpreis und die Interbrand Rangliste der wertvollsten Marken der Welt ist raus. Und angesichts dessen mag man nur ausrufen:

Willkommen im GAFA Zeitalter!

GAFA steht für die massgeblich von Google, Apple, Facebook und Amazon geprägte Wirtschaftsepoche, die wir zur Zeit erleben. "Online first", datengetrieben, algorithmenbasiert, verbunden mit einem überragenden Marketing. Und das spiegelt sich auch in der Entwicklung des Markenwerts dieser vier Unternehmen wieder. Keine zweite Suchmaschine, kein zweiter Internethändler und kein zweites Soziales Netzwerk erreichen einen nur annähernd ähnlichen Markenwert. In diesem Zusammenhang nimmt Apple sicher eine Sonderstellung ein, die man aber aufgrund reihenweise explodierender Samsung-Konkurrenz aber wohl auch nach wie vor gerechtfertigt erscheint.

80 der Top 100 Brands of the World von Interbrand      (c) Interbrand 2016 
Die Plätze 1 und 2 des Interbrand Rankings werden wie im Vorjahr von Apple und Google gehalten.  Gerade Google beginnt, sein enormes Wissen über die Verhaltensweisen von Kunden im Rahmen der "think with Google" Initiative auch systematische einem an Marketing interessierten Publikum zur Verfügung zu stellen. Dabei zeigt sich das marktführende Suchmaschinenunternehmen souverän. In vielen Teilbereichen hat es ja auch einen exklusiven Zugang.  Auf diesem Blog werden wir in den nächsten Wochen ausgewählte Konzepte zur Vermarktung von Google unter die Lupe nehmen und ihren Wert für ein systematisches Kundenmanagement analysieren.

Die schnellstwachsenden Markenwerte der Welt    (c) Interbrand 2016
Facebook und Amazon sind hingegen die Unternehmen, deren Markenwert am schnellsten steigt.    Das sagt viel darüber aus, wie es diesen Unternehmen gelingt, mit Kunden-Daten ihr Geschäftsmodell auszubauen und gegen die Konkurrenz abzusichern. So muss man über Facebook als weltgrösstes Soziales Netzwerk wahrscheinlich wenig Worte verlieren. Facebook profitiert vor allem vom Zugang zu mittlerweile über einer Milliarde Menschen. Und das auf einer hochgradig interaktiven Plattform. Gerade der Trend zu Chatbots eröffnet Facebook mit seinem Messenger und ggf. auch zukünftig der "Zweitmarke" WhatsApp das Potential, grossen Unternehmen den Zugang zu einer Fülle von Menschen mit direkten Dialogen möglich zu machen. Dieses Potential steckt jedoch erst in den Anfängen und ist noch zu wenig marktreif.

Amazon ist da schon wesentlich konkreter. So konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr auch über den Launch diverser neuer Services wie bspw. einem Video Direct Kanal ähnlich wie Apple genau Vorhersagen über die Interessenschwerpunkte seiner Kunden treffen und diese im Anschluss zielgenau ansprechen. Interessant ist in diesem Zusammenhang einerseits, wie es Amazon gelingt, den Kunden ihr Premium-Programm "Prime" schmackhaft zu machen. Insbesondere der jährliche Deal Verkaufstag "Prima Day" zeigt, welche Vorteile Premium Shopping Kunden heute erhalten können. In diesem Zusammenhang muss sich so manches Warenhaus, welches plakativ quasi ganzjahreszeitlich zum "Sale" ruft, warm anziehen.  Im Endeffekt geht es hier um reale Benefits, die eine Mitgliedschaft rechtfertigen. Schweizerische "Klubkarten" sehen dagegen alt aus. Zum zweiten schafft es Amazon mehr und mehr die "reale Welt zu erobern. Durch die UKweite Partnerschaft mit der Supermarktkette "Morrisons" ist Amazon soeben in den Markt für frische und tiefgefrorene Lebensmittel eingestiegen. Zweifel an einer Veränderung der Einkaufsgewohnheiten im Lebensmittelbereich bestehen offenbar bei beiden Partnern nicht mehr. Der Deal ist vertraglich bis 2016 fixiert. Hier zeigt sich wieder einmal, welche Werte generiert werden, wenn man durch online Aktivitäten die Kundenvorlieben versteht und diese dann offline nutzen kann. Ich habe im letzten  Jahr hier schon einmal Stellung dazu genommen. Die Frage, die sich mir stellt, ist dabei: Wann sehen wir Amazon Flagship Stores?




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